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Mittwoch, 21. November 2012

Mönch Nollen

Schon am Montag waren die Wetterprognosen für das Wochenende super. Was beim Bouldern am Dienstag viel Gesprächsstoff lieferte. Nach einigem hin und her beschlossen Jan und Seve das Wochenende dem Mönch zu widmen. Da Jan drei Wochen WK im Nacken hatte und unbedingt Dampf ablassen musste, wollten wir via Haston Eistrup Couloir den Gipfel erklimmen.
Obwohl es einige Kritiker gab die von zu viel Schnee und wieso Nordwand wen doch endlich mal die Sonne scheint redeten, konnten uns nicht umstimmen.

Lange Rede kurzer Sinn, um 9 Uhr saßen wir im Zug Richtung Kleine Scheidegg, von dort stiegen wir auf die Guggihütte auf, um dann am nächsten Morgen durchzustarten. Kaum aus der Bahn gestiegen realisierten wir das es doch etwas mit den Schnee auf sich hatte und so wurden die gemütlichen drei Stunden Aufstieg zur fünf stündigen Tortur. Zum Glück kannten wir den Weg schon, so waren wir immerhin 80% auf den richtigen Weg und ab und zu sahen wir sogar eine Markierung.
Gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang kamen wir in der Hütte an und fingen gleich an ein zu feuern um Schnee zu schmelzen. Bis endlich genug Wasser für Tee und Polenta kochte, war es auch in der Hütte über Null Grat und somit gemütlich warm.

Polenta per tutti


Nach der Mahlzeit für 6-7 Personen gingen wir früh schlafen und das nicht nur wegen dem bevorstehenden Tag, sondern auch weil beide Stirnlampen schon auf Reserve standen und wir das Licht morgens unbedingt brauchten. So kam es das wir nach erholsamen sieben Stunden Schlaf, um halb vier aufstanden und die Matratzen von den Tischen nahmen (im Schlafsaal war es so dermaßen kalt das wir zum Ofen zügelten).
Die Ersten drei Stunden bis unter den Nollen entpuppten sich als richtiger Eiertanz. Unter der Neuschneedecke verbargen sich Felsplatten und loses Gestein, was uns ein paar mal das Gleichgewicht kostete. Wegen den schlechten Verhältnissen beschlossen wir deshalb die alternativ Route über den Nollen zu gehen. Pünktlich mit der Dämmerung waren wir beim Nollen, den wir in drei Seillängen problemlos überwandten. Was und viel mehr Sorgen machte war die lange Firnflanke bis zum Gipfel.

Jan am Nollen

Zum umkehren waren wir schon zu weit also mussten wir da hoch. Der Schnee wechselte von Bruchharsch über Pauder bis zum Bauchnabel und sehr selten auch mal zu Firn, was uns immer wider Hoffen lies. Alls das grösste Hindernis entpuppte sich der Gletscherschrund. Bis zur Hüfte im Schnee und schon recht angeschlagen mussten wir eine ein einhalb Meter hohe Stufe erklimmen, die nur mit viel Gescharre und Gefluche bewältigt werden konnte. Nach dem Schrund hielten wir uns Rechts und wahren froh über die vereinzelten Felsen, die uns halt gaben. so kamen wir endlich auf den nicht enden wollende Grat und etwas später auch auf den Gipfel.

Gipfel Mönch


 Wir waren beide völlig am Ende und stellten wieder einmal fest: "Das isch jetzt dr Pump vom Läbe gsih"! Endlich genossen auch wir die seit dem Montag versprochenen Sonnenstrahlen und so meisterten wir auch noch den Abstieg zum Jungfrau-Joch mehr oder weniger gemütlich.

Sevi im Abstieg