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Mittwoch, 16. November 2011

Melchtal

Heute beschlossen Wir (Jan und Sevi) ins Melchtal klettern zu gehen.
Als wir am morgen die Bergstrasse rauf nach Melchsee-Frutt fuhren sank das Thermometer stetig, zuerst 0° C dann -1°C,-2°C,3°C  usw. bis wir schließlich bei -5°C aus dem Auto stiegen...
Kaltstart bei -5°C...

Zum Glück handelt es sich bei der Cheselenflue um eine Südost exponierte Wand, sodass wir zumindest am Morgen Sonne in der Wand hatten.
Cheselenflue

Unser Ziel war es, die 14 Seillängen lange Route "Stairway to heaven zu klettern, doch leider fanden wir deren Einstieg erst nach langer Suche und da war es auch schon zu spät, um noch einen seriösen Durchstieg Versuch zu starten, sodass wir uns für die Route "Flaschengeist (6c, 5 Seillängen) entschieden. 
Jan in  der zweiten Seillänge von"Flaschengeist"

Jan in der zweitletzten Seillänge

Diese Route war eine super "Notlösung", sie zeichnet sich vorallem durch schöne Leistenkletterei aus, welche zuweilen Rasiermesser-scharf waren...
Leider verschwand die Sonne schon um 13:00 Uhr wieder aus der Wand, sodass es zum Teil doch noch sehr kalt wurde, dies war jedoch nicht mal so schlecht, so spürten wir die scharfen Griffe nicht mehr so...

Model-Hände...

Folgen eines Kälteschocks....

Schlussendlich erreichten wir nach 3 Stunden den Gipfel, vorauf wir uns auch sofort ans Abseilen machten...


Gipfelfoto

Das Abseilen kostete uns aber fast mehr Nerven als der Aufstieg selber. Sevi seilte voller Euphorie als erster ab und verschwand auch sofort mit einem kleinen Hopser über den ersten Überhang. Schlussendlich fand er sich, freihängend und ohne Felskontakt, einen Meter entfernt vom nächsten Abseilstand.... Er entschied sich, bis zum nächsten Zwischenstand, der ca. 5 Meter tiefer und 5 Meter nach rechts versetzt war, abzuseilen. 
Danach seilte Jan, nach eingehender Warnung von Sevi, zum richtigen Stand ab, wo er das Seil neu fädelte und zu Sevi abseilte. Da aber beide keinen Pendel riskieren wollten, hängten wir einen alten Karabiner in den Zwischenstand, um  sauber und ohne Pendel abzuseilen. Als wir beide am nächsten Stand hingen und das Seil abzogen, kam uns beiden in den Sinn, das wir beide Seilstricke durch den Karabiner legten, sodass sich der Knoten zu hundert Prozent darin festklemmen würde, Oh Fuck!
Also stieg Sevi nochmals in mühsamer Arbeit am hängenden Seil auf, um nur einen Strang einzufädeln. 
Danach konnten wir Sorgenlos und ohne weitere Komplikationen abseilen! 
Schlussendlich schafften wir es, nach längerer Zeit als erwartet, zurück zu unseren Rucksäcken...



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